Was ist Schlaraffia - Schlaraffia Berolina e.V.

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Was ist Schlaraffia

Wissenswertes

Schlaraffia

ist eine weltweite Vereinigung deutschsprachiger Männer,
die verbunden sind durch ihre Maxime
Freundschaft, Kunst und Humor.

Das Wort "Schlaraffe" wird etymologisch gemeinhin vom mittelhochdeutschen Wort "Slur-Affe" abgeleitet, was damals so viel hieß wie "sorgloser Genießer". Fragt man jedoch nach der Herkunft des Begriffes "Schlaraffia", der unserem Bund den Namen gab, dann lohnt es sich, einige geschichtliche Bezüge herzustellen:


Im 19. Jahrhundert entstanden im deutschsprachigen Raum zahlreiche Gesellschaften und (Ritter-) Bünde, die sich gründeten, um sich eigenen Idealen hinzugeben und ihre kulturellen Werte zu pflegen. Sie waren jedoch gleichzeitig auch eingebettet in die gesellschaftlichen und politischen Bedingungen, die im Biedermeier und der anschließenden Restauration des Deutschen Bundes herrschten. Diese Gesellschaften und Bünde entsprangen damals dem Bestreben, sich in einer Gemeinschaft an einen Sehnsuchtsort zu begeben, der den Alltag für einige Stunden vergessen machen konnte.

Dieses Streben setzte auch auf dem Mythos des frühzeitlichen Arkadien auf, welches als Ort des „goldenen Zeitalters“ verklärt wurde, an dem die Menschen unbelastet von der Fron der Arbeit und sonstiger Zwänge leben konnten. Aus diesem „arkadischen Traum“ wurde damals die Idee hergeleitet, dass es ein Leben jenseits gesellschaftlicher Zwänge geben müsse. Vor diesem Hintergrund manifestiert sich mit den Gründungen der genannten Gesellschaften und Bünde auch eine gesellschaftliche Unzufriedenheit und eine Kritik an den herrschenden Zuständen, es spielte damals also auch eine politisch begründete Phantasie eine Rolle.

Utopia, Eldorado, Narragonien: dies waren Freiheitsinseln einer erträumten Glückseligkeit. Viel spricht dafür, dass die Namensgebung „Schlaraffia“ vor demselben gedanklichen Hintergrund erfolgt ist, nämlich demjenigen, dass der Bund eine reale Gegenwelt zum Alltag schaffen wollte. Dieser beinhaltete jedoch nicht nur Dinge, die man gemeinhin mit dem Begriff „Schlaraffenland“ verbindet, nämlich Überfluss bei gleichzeitigem „dolce far niente“. Wichtig war den Schlaraffen immer auch die geistige Freiheit, mit deren Pflege sie einen Gegenentwurf zum erstarrten Bürgertum schaffen wollten. Sie verstanden sich als Utopisten im positiven Sinn.

Bei der Entwicklung ihres Spiels nahmen sie Anleihen aus dem Bereich des Theaters (Maskerade und Rollentausch), des karnevalistischen Narrentums, u.a. mit der Schellenkappe, und aus dem Vokabular der Ritterbünde. Entstanden ist der Bund Schlaraffia  im Jahr 1859 in Prag. Schauspieler des dortigen Deutschen Theaters fanden sich zusammen und persiflierten in ihrem Spiel Herrschafts- und Gesellschaftsstrukturen der damaligen Donaumonarchie. Witz und Geist beherrschten die "Sippungen", die nach einem ritterlichen Zeremoniell ablaufen. Der Helm ist aus Stoff, das Schwert aus Holz. So focht man Duelle aus, deren Sieger derjenige war, der den besten Vortrag über ein Thema gehalten hat, und das ist bis heute so geblieben.

Zu den Gründungsschauspielern gesellten sich bald Sänger und andere Mitarbeiter der Theater. Diese brachten Freunde aus anderen Berufen mit, denen das Spiel gefiel. Die Schlaraffia breitete sich so im gesamten deutschsprachigen Raum aus und so wuchs der Bund auf heute um die 10.000 Mitglieder.

Heute zählen wir in aller Welt mehr als 260 Reiche. Die Zeitläufte haben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts den Untergang vieler Reiche mit sich gebracht, vor allem in Osteuropa. Schlaraffia existiert heute schwerpunktmäßig in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In Deutschland, später auch in Österreich, war Schlaraffia während der Zeit des Nationalsozialismus verboten. Bereits kurz nach dem 2. Weltkrieg begann in Westdeutschland und in Österreich wieder schlaraffisches Leben. In den heutigen neuen Bundesländern mussten die Schlaraffenreiche ihre Treffen noch weitere lange Jahre im Verborgenen abhalten. Eine Vielzahl dieser Reiche hat erst nach der Herstellung der Deutschen Einheit wieder zu neuer Blüte gefunden.

Der Wahlspruch aller Schlaraffen lautet "In arte voluptas" (etwa: in der Kunst liegt Vergnügen). Wer Schlaraffe wird, tritt ein in ein Schlaraffenland mit fast grenzenlosen Möglichkeiten. Kunst, Freundschaft und Humor sind unsere Maximen, wobei während unserer Treffen („Sippungen“) Themen wie Politik, Beruf oder Religion „außen vor“ bleiben.

Warum es sich für Sie lohnen könnte, mit uns Kontakt aufzunehmen:

–         Sie werden einen Kreis interessanter Männer kennenlernen
–         Die Vielfalt der Lebensbiografien wird Sie überraschen und begeistern
–         Unsere Liebe zur Kunst und Literatur lässt Sie eintauchen in eine besinnliche Welt
–         Ihr Herz wird nach einem Sippungsabend ruhiger schlagen und ganz entspannt sein
–         Die Freundlichkeit, die Sie erleben, wird Sie an eine „gute alte Zeit“ erinnern
–         Sie können sich „fallen lassen“, nichts wird von Ihnen gefordert
–         Der Humor und die geistreichen Späße werden Sie mehr als erheitern.

Erleben Sie, wie unser so geliebtes „Kleinkunsttheater“ Schlaraffia alle erfreut. Dazu laden wir Sie herzlich ein. Der Eintritt ist frei. Bei Interesse wenden Sie sich einfach an Ritter Rat und Tat als Ansprechpartner (Tel. 030 / 43 72 73 86).
 
 

  


Stand: 09.03. a.U. 165
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